MODUL-F FAQ

Typ: Artikel

Allgemeine Informationen und Weiterentwicklung von MODUL-F

Wie geht es ab 2023 mit MODUL-F weiter?

Nachdem MODUL-F im Rahmen von Pilotprojekten getestet wurde, wird unsere Low-Code-Lösung seit Juli 2023 über den Marktplatz für EfA-Leistungen von govdigital angeboten. Unsere Fokusthemen für 2023 sind die Weiterentwicklung der Plattform, die Aufnahme und Umsetzung des sogenannten "Einer für Alle"-Prinzips (EfA) und die Erweiterung unserer Modul-Bibliothek durch weitere Module. Zudem sind seit April 2023 verschiedene Projekte gestartet, die sich auf die Bedarfe und Anforderungen spezifischer Kundengruppen fokussieren, wie zum Beispiel das Projekt MODUL-F@Kommunen oder das Projekt MODUL-F@Bundesverwaltungen. Basierend auf den Ergebnissen von diversen Bedarfsabfragen werden wir das Nachnutzungskonzept weiter spezifizieren und unsere Plattform laufend optimieren. Zentrales Element wird hierbei auch die Befähigung und Schulung von IT-Dienstleistern und Mitarbeitenden der Verwaltung sein (siehe mehr in Abschnitt "Betrieb und Support").

Wie wurde der Produktstart von MODUL-F vorbereitet?

Im Rahmen der Vorbereitung der bundesweiten Bereitstellung wurde die erste Version von MODUL-F seit April 2023 für die ersten Pilotkundinnen und -kunden ausgerollt. Im Rahmen der Teststellung wurden die Anwendungen von MODUL-F, inkl. dem Fachverfahrens-Editor, kontinuierlich verbessert sowie weitere Bedarfe ermittelt und neue Fachverfahren erstellt. Parallel haben wir unsere Schulungs- und Informationsangebote optimiert und mehrere Nutzungstests durchgeführt. Der offizielle Produktstart von MODUL-F wurde in einer Online-Veranstaltung am 6. Juli 2023 gegeben.

Wie sieht die Produkt-Roadmap von MODUL-F aus?

In den nächsten sechs Monaten wollen wir viele Ideen angehen und weitere Features entwickeln – sowohl in Bezug auf den technischen Umfang von MODUL-F als auch auf alle anderen Aspekte, die unsere Lösung ausmachen. Wir werden prüfen, welche Schnittstellen wir anbinden können, sowie die bereits vorhandenen Features und Services verbessern. Im Rahmen der einzelnen Projekte von MODUL-F werden wir gleichzeitig weitere Bedarfe sammeln, um die Plattform zielgruppenspezifisch entwickeln zu können. Dazu nutzen wir als Basis das Userfeedback und werden unseren Kundinnen und Kunden laufend die Möglichkeit geben, ihre Anregungen und Verbesserungsvorschläge einzureichen. Mehr Informationen über die weiter geplanten Schritte und Features des Produkts finden Sie in der Produkt-Roadmap von MODUL-F.

Wie kann ich über MODUL-F informiert bleiben?

Neuigkeiten rund um technische Fortschritte, Projekterfolge und anstehende Veranstaltungen erhalten Sie über diese Website, über unsere LinkedIn-Seite sowie unseren Newsletter. Den Newsletter können Sie über die OZG-Website abonnieren. Den ersten Einblick in die Module von MODUL-F erhalten Sie in unseren Modulbeschreibungen. Informationen zu Preispaketen, Produkten und zusätzlichen Leistungen von MODUL-F finden Sie in unserem Preisblatt. Darüber hinaus werden wir weiter diverse Informationsformate entwickeln. So bieten wir zum Beispiel unsere Online-Präsentationen an, in denen MODUL-F und einzelne Funktionen vorgestellt werden. Die Termine zur Vorstellung von MODUL-F geben wir laufend auf unserer Website in der Rubrik "Veranstaltungen" bekannt. Gerne können Sie an mehreren Terminen teilnehmen, um sich zu unterschiedlichen Themen (zum Beispiel Anwendungsfällen oder IT-Architektur von MODUL-F) zu informieren. Zudem stellen wir MODUL-F regelmäßig bei Fachkonferenzen und Messen vor.

Sind künftig separate Informationstermine für unterschiedliche Zielgruppen von MODUL-F geplant?

Ja, weitere Termine für unterschiedliche Gruppen der Nutzenden (zum Beispiel Kommunen oder Bundesverwaltungen) sind bei uns angedacht, um Informationen für deren Bedürfnisse zielgerichtet anbieten zu können. Im Rahmen unserer Projekte können außerdem individuelle Termine vereinbart werden. Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte über folgende E-Mail-Adressen, wir überprüfen gerne, wie wir Ihnen weiterhelfen können:

Künftig planen wir auch Informationstermine für IT-Dienstleister, um technische und organisatorische Fragen zur Nachnutzung von MODUL-F direkt beantworten zu können.

Gibt es Aufzeichnungen von aktuellen Online-Vorstellungsterminen?  

Nein, unsere Online-Vorstellungstermine werden aktuell nicht aufgezeichnet, dies ist im Weiteren aber geplant. Die Termine bieten wir in regelmäßigen Zyklen an, sodass Sie auch einen späteren Termin wahrnehmen können. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die in den Vorstellungsterminen gezeigten Unterlagen zu erhalten. Die wichtigsten Informationen zu unserem Produkt finden Sie zudem auf dieser Website.

Werden weitere Verwaltungen für die Pilotierung der Plattform gesucht?

Ja, für die Weiterentwicklung unserer Low-Code-Lösung suchen wir laufend nach weiteren Bedarfen aus der öffentlichen Verwaltung für das Erstellen von Fachverfahren. Anhand der Bedarfe wollen wir ermitteln, welche Prozesse das Potenzial haben, als nachnutzbare EfA-Fachverfahren umgesetzt zu werden. Haben Sie Prozesse, die digitalisiert werden sollten? Gerne können Sie uns Ihre Vorschläge über unser Postfach modulf-kontakt@sk.hamburg.de schicken.

Funktionsweise und Anwendungsfälle von MODUL-F

Welche Anwendungsfälle und Funktionen deckt MODUL-F ab?

MODUL-F ermöglicht mit der ersten Version insbesondere die digitale Bearbeitung von Anträgen. Mit unseren aktuellen Modulen können Sie zum Beispiel den gesamten Antragsprozess eines Genehmigungsverfahrens abbilden. Die Module werden laufend weiterentwickelt. Zum einen werden neue Konfigurationsmöglichkeiten eingefügt, zum anderen komplett neue Modulen erstellt. Durch diesen kontinuierlichen Ausbau können in Zukunft weitere Funktionen und Schnittstellen abgedeckt werden. Zusätzlich werden sukzessive weitere Anwendungsfälle aufgenommen.

Welche Vorteile bringt die Nutzung von MODUL-F im Vergleich zur Nutzung von anderen Plattformen?

MODUL-F ist eine vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) beauftragte Plattform, die speziell auf die Bedürfnisse von Verwaltungen zugeschnitten ist und perspektivisch von allen deutschen Verwaltungen genutzt werden kann. Der Fokus von MODUL-F liegt dabei auf einfachen Fachverfahren, für die bisher keine guten Lösungen vorhanden waren. Technisch gesehen liegt der Vorteil für die deutschen Verwaltungen im wachsenden Modulbaukasten, in dem Module gezielt für die Bedürfnisse von Behörden bereitstellt werden. Auf Basis dieser Module lassen sich Fachverfahren schnell und einfach erstellen. Somit werden Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter bei ihrer täglichen Arbeit entlastet. Mit MODUL-F kann man aber nicht nur eigene Fachverfahren erstellen, sondern auch Fachverfahren nachnutzen. Dafür wird im Rahmen der Projekte von MODUL-F eine stärkere Vernetzung der Behörden untereinander gefördert und eine User-Community aufgebaut, um den Austausch zu Best Practices bei der Erstellung der Fachverfahren zu unterstützen. Seit dem Produktstart am 6. Juli 2023 kann MODUL-F über den Marktplatz für EfA-Leistungen von govdigital einfach und ausschreibungsfrei bezogen werden. Die Lösung wird als Software as a Service (SaaS) angeboten und läuft in einem BSI-zertifizierten Rechenzentrum. Nach der Anbindung können Sie somit direkt loslegen, ohne sich weitere Gedanken zu Betrieb oder anderen Themen machen zu müssen.

Gibt es in MODUL-F eine unmittelbare Eingabeoberfläche für Antragstellende? 

Nein, MODUL-F bietet keine Eingabeoberfläche an, in der Bürgerinnen und Bürger unmittelbar ihre Daten eintragen können. Die Lösung richtet sich an die Verwaltungsmitarbeitenden sowie IT-Dienstleister der Verwaltungen. Entsprechend gibt es zwei Oberflächen von MODUL-F: eine Oberfläche für Fachverfahrens-Designerinnen und -Designer (für das Erstellen der Fachverfahren) und eine Oberfläche für Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter (für die Nutzung der Fachverfahren). Perspektivisch werden Schnittstellen zu verschiedenen Onlinediensten im Modulbaukasten angeboten, die als Eingangskanal für Antragsdaten verwendet werden können. Rückfragen an Antragstellende können auch in der aktuellen Version von MODUL-F schon gestellt werden.

Zudem wird derzeit geprüft, ob eine separate Oberfläche für die Eingabe rein interner Prozesse entwickelt werden soll. Dadurch wäre es möglich, Anwendungen umzusetzen, bei denen Mitarbeitende beispielsweise interne Anträge über diesen Kanal einreichen können.

Kann ich mit MODUL-F komplexe Fachanwendungen bauen?

Die Komplexität der Fachverfahren hängt von der Anzahl der Prozessschritte und Schnittstellen zu anderen Systemen ab. Mit MODUL-F können aktuell einfache Fachverfahren mit überschaubarer Komplexität, wie zum Beispiel ein klassisches Genehmigungsverfahren, gut abgebildet werden. In den kommenden Jahren werden fortlaufend weitere Module von uns oder unseren Kundinnen und Kunden entwickelt, weshalb zunehmend komplexere Prozesse abgedeckt werden können. Vor der Selbstentwicklung eines komplexen Fachverfahrens empfehlen wir Ihnen jedoch zu prüfen, ob es dafür nicht bereits eine spezialisierte Lösung am Markt gibt.

Wie lange dauert es, ein Fachverfahren mit vorgefertigten Modulen zu designen?

Einfache Fachverfahren mit geringer Komplexität können innerhalb einiger Stunden zusammengestellt werden, da vorkonfigurierte Module eingesetzt werden können. Die Dauer für das Designen von komplexeren Fachverfahren hängt davon ab, auf wie viele Standards zurückgegriffen werden kann, beispielsweise, ob neue Schnittstellen-Services konfiguriert werden müssen oder infrastrukturell neue Freischaltungen notwendig sind.

Ist es in der aktuellen Version von MODUL-F möglich, eigene Module zu erstellen?

Nein, aktuell ist es noch nicht möglich, eigene Module zu erstellen. Allerdings sammeln wir laufend neue Anforderungen und überprüfen intern, ob wir diese in den nächsten Versionen der Plattform berücksichtigen können. Der Modulbaukasten wird von unserem Entwicklungsteam in regelmäßigen Release-Zyklen erweitert und steht somit für alle Kundinnen und Kunden von MODUL-F zur Verfügung. Gleichzeitig bietet unsere Low-Code-Plattform die technische Basis, um künftig eigene Module oder besondere Anforderungen umzusetzen. Dafür planen wir neben dem Fachverfahrens-Editor einen "Modul-Creator" bereitzustellen. Zu Beginn wird dieser nur einfache, fachverfahrensspezifische Module enthalten. Der Aufwand bei der Entwicklung ist von den angestrebten Funktionen und der Erfahrung der Entwicklerinnen und Entwickler abhängig. Durch Konfigurationsmöglichkeiten können die in MODUL-F bereits vorhandenen Module hierbei individuell angepasst werden, zum Beispiel durch das Ein- und Ausblenden von Eingabefeldern.

Ist es möglich, in MODUL-F generierte Dokumente digital zu unterschreiben (Behördensiegel) beziehungsweise eine interne Siegel-Lösung in MODUL-F einzubinden?

Nein, in der aktuellen Version von MODUL-F wird diese Funktion noch nicht vorhanden sein. Diese Anforderung wurde uns mehrfach genannt und von uns aufgenommen. Für die späteren Versionen von MODUL-F werden wir intern überprüfen, ob wir diese Funktionalität anbieten können.

Kann man Fachverfahren an andere Systeme anschließen (zum Beispiel Dokumentenmanagement- oder Archivierungssysteme)? 

Ja, grundsätzlich können MODUL-F-Fachverfahren an andere Systeme angebunden werden. Aktuell überprüfen wir, ob wir Anbindungen zu Informations-/Registeranwendungen sowie zu Dokumentenmanagementsystemen (DMS) schrittweise anbieten können.  Es soll auch Schnittstellen zu Onlinediensten als Eingangskanal geben.

Für die Anbindung von E-Akten- und Archivierungssystemen wird ein Standardadapter erstellt. Dafür wird es in Zukunft verschiedene Module geben, die unterschiedliche Archivierungssysteme repräsentieren. Aktuell pilotieren wir dies mit dem E-Aktensystem in Hamburg – Eldorado. Außerdem ist geplant, vorhandene Active Directory Lösungen – Systeme für Benutzungsverwaltung – einzubinden. Hierfür nutzen wir die Java-basierte Open-Source-Software Keycloak als Identity- und Access-Management-Umgebung. Die Lösung bietet die Möglichkeit, eine granulare Rechteverwaltung zu administrieren sowie andere Systeme zu integrieren. 

Grundsätzlich werden externe Systeme bzw. Schnittstellen über vorgefertigte Module realisiert. Das heißt beispielsweise für die Anbindung eines E-Aktensystems wird ein vorab erstelltes MODUL-F-Modul benötigt, welches mit einer entsprechenden Konfigurierung die Verbindung zum Drittsystem aufnehmen kann.

Wird bei der Anbindung an andere Systeme eine Single-Sign-On-Option angeboten?

Ja, künftig kann der Aspekt Single-Sign-On über die Java-basierte Open-Source-Software KeyCloak realisiert werden. Wichtig dafür ist, dass eine Verbindung zwischen dem User- bzw. Sign-On-Verzeichnis der nutzenden Verwaltungsorganisation (zum Beispiel Active Directory oder LDAP) und der KeyCloak-Komponente von MODUL-F hergestellt wird.

Können Daten im Antrag aus anderen Eingangskanälen automatisch übertragen werden?

Ja, perspektivisch sollen Daten automatisiert übertragen werden können, dafür sind mehrere Schnittstellen geplant. Aktuell wird zum Beispiel die Funktion „strukturierte XML übertragen“ umgesetzt, womit strukturierte XML-Dateien – nach einem Datenmapping – in MODUL-F übertragen werden können. Für die Datenübernahme aus Onlinediensten ist die Anbindung dieses Onlinedienstes bzw. die Anbindung der Technologie notwendig, der sich der Onlinedienst bedient. Wir werden laufend überprüfen, welche weiteren Schnittstellen Priorität haben und welche wir anbinden können.

Bietet MODUL-F eine Zahlungsfunktion für Bürgerinnen und Bürger (e-Payment)?

Nein, ein Modul mit einer Zahlungsfunktion ist noch nicht in Planung, da diese in der Regel über Onlinedienste abgewickelt wird. Aktuell evaluieren wir, ob es hierfür einen Bedarf gibt und wir eine Zahlungsfunktion perspektivisch als Modul aufnehmen werden. Der Wunsch nach einer Schnittstelle zu den e-Payment-Systemen der Bürgerportale wurde uns genannt, sodass dies bereits als fester Bestandteil unserer Entwicklungspipeline aufgenommen wurde und es hierfür in Zukunft ein Modul geben wird. Zudem werden wir evaluieren, ob wir künftig auch eine Anbindung an verwaltungsinterne Finanzmanagement-Systeme, zum Beispiel SAP, anbieten können.

Kann in Hinblick auf den Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern ein digitales Nutzerkonto-Postfach und/oder das Nutzerkonto Bund (BundID-Konto) angebunden werden?

Ja, perspektivisch wird es möglich sein. Um eine Ende-zu-Ende-Digitalisierung zu unterstützen, soll es u. a. möglich sein, Hinweistexte (beispielsweise, um Informationen bei Bürgerinnen und Bürgern nachzufordern) oder Ergebnis-Dokumente (wie Bescheide) direkt an das digitale Nutzerkonto-Postfach zu senden. Diese Anforderung wurde von uns im Rahmen des Roll-outs für MODUL-F@Bundesverwaltungen mit aufgenommen, der in Q2 2023 gestartet wurde.

Wird die Plattform im Corporate Design von MODUL-F bereitgestellt oder können dort eigene Farben bzw. Layout-Elemente integriert werden? 

Für die erste Version liegt unser Fokus auf der Funktionalität und technischen Bereitstellung der Plattform. Für spätere Versionen prüfen wir, ob auch Layout-Elemente (zum Beispiel Farbecode, Logos) der jeweiligen Verwaltungen integriert werden können. 

Bestellung und Nachnutzung von MODUL-F

Wie kann MODUL-F bezogen werden?

MODUL-F kann über den Marktplatz für EfA-Leistungen von govdigital – einer bundesweiten Genossenschaft zur Integration innovativer IT-Lösungen – bezogen werden. Somit können wir eine rechtssichere und ausschreibungsfreie Nachnutzbarkeit gewährleisten und die Nutzung des Produkts allen Verwaltungen bundesweit ermöglichen. Voraussetzung für den Bezug von Leistungen, zum Beispiel von MODUL-F, über den govdigital Marktplatz ist eine Inhouse-Beziehung mit govdigital. Diese Inhouse-Beziehung wird bei der ersten Anmeldung und Akkreditierung auf dem Marktplatz durch govdigital geprüft. Weitere Informationen zum Markplatz finden Sie hier.

Wird die Nachnutzung von MODUL-F auch für Kommunen ermöglicht?

Ja, über den EfA-Marktplatz von govdigital kann MODUL-F künftig sowohl von Bundesverwaltungen und Bundesländern als auch von einzelnen Kommunen bezogen werden. Wir erarbeiten gerade Modelle, die beispielsweise einen gebündelten Bezug für die Kommunen eines Landes ermöglichen, sofern dies im Landesrecht vorgesehen und durch die Landesverwaltung gewollt ist.

Wie funktioniert der Bestellprozess über den Marktplatz für EfA-Leistungen?

Die Bestellung über den Marktplatz für EfA-Leistungen erfolgt in wenigen Schritten. Damit Ihre Organisation den Marktplatz nutzen kann, stellen Sie bitte zuerst einen Antrag auf die Registrierung und Akkreditierung bzw. prüfen Sie, ob Sie bereits einen Zugang haben. Sie brauchen selbst kein Mitglied bei govdigital werden, sondern sich lediglich einen Account anlegen. Für die Akkreditierung auf dem Marktplatz müssen Sie über ein Inhouse-Verhältnis zu einem oder zu beiden Anbietern auf dem Marktplatz – FITKO und govdigital – verfügen. MODUL-F wird aktuell über govdigital angeboten. Sollte Ihnen kein Inhouse-Verhältnis bekannt sein, dann können Sie sich dazu jederzeit bei Ansprechpersonen von govdigital oder des Marktplatzes erkundigen: marktplatz@govdigital.de.

Akkreditierte Kundinnen und Kunden können angebotene EfA-Leistungen über den EfA-Marktplatz beziehen. Wählen Sie dazu MODUL-F mit der Suchfunktion aus dem Katalog des Markplatzes aus. Sobald Sie eingeloggt sind, wird Ihnen auf der Detailseite der EfA-Leistung der Button "Interesse bekunden" angezeigt. Mit dem Klick auf den Button startet der Abstimmungs- und Bestellprozess mit uns (bitte beachten Sie, dass es noch keine verbindliche Buchung ist). Angaben im Rahmen der Interessensbekundung werden mittels einer Excel-Vorlage abgefragt, insbesondere der gewünschte Betriebsbeginn, die Kontaktdaten Ihrer Behörde und die Auswahl eines Preispakets von MODUL-F.

Nach Eingang Ihrer Interessensbekundung erfolgt ein bilateraler Austausch zu Ihren genauen Bedarfen. Daraufhin wird der eigentliche Vertragsschluss angestoßen. Den Nachnutzungsvertrag schließen Sie mit govdigital.

Kann das ausgewählte Preispaket von MODUL später angepasst werden? Kann ich auf ein größeres Paket upgraden?

Ja. MODUL-F bietet verschiedene Preispakte und zusätzlich buchbare Leistungen an. Sollten Sie feststellen, dass Sie ein größeres Paket benötigen, so können Sie ihr aktuelles Paket jederzeit upgraden. Hierzu füllen Sie eine neue Interessensbekundung auf dem Marktplatz für EfA-Leistungen von govdigital aus und geben die gewünschte Paketgröße an. Im bilateralen Austausch werden anschließend alle offenen Fragen hierzu geklärt. Auch Zusatzleistungen können jederzeit erworben werden. Diese werden ebenfalls über eine Interessensbekundung angefragt. Tragen Sie hierfür die gewünschte Leistung in das Feld "Weitere Informationen zur Anfrage" ein.

Können bestimmte Fachverfahren auch nachgenutzt werden?

Ja, perspektivisch wird dies möglich sein. Einige Fachverfahren werden in vielen Verwaltungen bundesweit benötigt. Diese wollen wir gerne zentral bei MODUL-F anbieten und in der Plattform als Fachverfahrensvorlagen bereitstellen. Die Vorlagen können dann für die jeweilige Verwaltung individuell konfiguriert werden.

Wie lange dauert die Bereitstellung von MODUL-F nach der Bestellung?

Zentrale Schritte in der Bereitstellung sind die Prüfung der organisatorischen Voraussetzungen, das Aufsetzen der initialen Infrastruktur und die Einrichtung von MODUL-F sowie die Schulung der Mitarbeitenden. Wir rechnen mit der Bereitstellung innerhalb weniger Wochen nach der Bestellung über govdigital. Dies hängt maßgeblich davon ab, wie viele Kundinnen und Kunden wir parallel haben werden und über welche Netze die Anbindung erfolgt.

Kann ich MODUL-F testen?

Ja, in Kürze. Wir arbeiten aktuell an einer Demo-Umgebung, in der interessierte Kundinnen und Kunden mit einer eigenen Testinstanz erste Einblicke in die MODUL-F-Plattform erhalten können. Über unseren Newsletter werden wir Sie informieren, sobald diese Option zur Verfügung steht.

Die Oberfläche und Funktionen unserer Plattform stellen wir außerdem in unseren regelmäßigen Online-Vorstellungsterminen vor. Melden Sie sich bei Interesse daran für den Termin "MODUL-F stellt sich vor - Teil 2: Einsicht in die Demo-Umgebung" an. Die Informationen zu Terminen finden Sie auf unserer Website in der Rubrik "Veranstaltungen".

Sollte MODUL-F eingestellt werden, können die programmierten Anwendungen trotzdem verwaltungsintern weiterverwendet werden?

Diese Anforderung wurde bereits an uns gemeldet, wir entwickeln aktuell eine Strategie, um die weitere Verwendung der Anwendungen auch im Fall der Einstellung von MODUL-F zu ermöglichen. Grundsätzlich wäre dafür eine On-Premise-Lösung geeignet. Für die aktuelle Version von MODUL-F ist diese nicht vorgesehen, wir werden aber prüfen, ob wir ein On-Premise-Betrieb künftig anbieten können (siehe auch Abschnitt "Betrieb und Support").

Technische Grundlagen

Welche Programmsprache liegt unter der Low-Code-Oberfläche?

Wir haben ein Technologie-Stack diverser Sprachen. Im Wesentlichen nutzen wir Java Spring als Programmiersprache für das Backend und React für das Frontend.

Auf Basis von welcher Plattform wird MODUL-F entwickelt?

MODUL-F basiert auf der sogenannten Low-Code-Plattform A12 des IT-Dienstleisters mgm. Diese wird für die Realisierung von Unternehmensanwendungen in komplexen IT-Landschaften verwendet. Die Modellierungsplattform von A12 stellt Werkzeuge bereit, um Teile einer Anwendung ohne Programmierkenntnisse schnell zu erstellen und langfristig zu pflegen. Die Laufzeitplattform von A12 bietet die nötige Flexibilität, um Low-Code-Apps mit professioneller Individualsoftwareentwicklung und Systemintegration zu voll integrierten Unternehmensanwendungen zu entwickeln. Auf Basis dieser Plattform wurden teils mit A12, teils durch Eigenentwicklung verwaltungsspezifische Module erstellt, die zu gewünschten Fachverfahren kombiniert werden können.

Steht mir beim Kauf von MODUL-F der volle Funktionsumfang von A12 automatisch zur Verfügung?

Nein. Sie erhalten das Produkt MODUL-F, welches Ihnen ermöglicht, Fachverfahren schnell und zielgerichtet zu erstellen. Hierbei können Ihnen einige Funktionalitäten von A12, zum Beispiel zur Erstellung von komplexen fachlichen Anträgen, bei der Erstellung Ihrer Fachverfahren helfen. Allerdings beschränkt das Lizenzmodell die Nutzung von A12 nur auf das Zusammenspiel mit und für MODUL-F.

Wie wird bei der Entwicklung von MODUL-F das Thema "Digitale Souveränität" beziehungsweise Abhängigkeit von A12 (Vendor Lock-in) berücksichtigt?

Bei der Entscheidung, einen Open-Source-Ansatz zu wählen oder auf eine existierende Software zurückzugreifen, werden unterschiedliche Kriterien berücksichtigt, wie zum Beispiel der Einsatzzweck des Produkts, die Möglichkeiten für eine komplett eigenständige Entwicklung sowie die Bereitschaft, den Code mit allen Beteiligten zu teilen. MODUL-F hat sich für die Verwendung eines existierenden Produkts entschieden, da die Vorteile – inklusive Support und Pflegestrukturen – höher gewichtet wurden. Zudem hat dies eine schnellere Entwicklung der Lösung im Rahmen der initialen Projektlaufzeit von 1,5 Jahren ermöglicht. Es handelt sich jedoch um einen hybriden Ansatz, weil die ganze Plattform in sich komponentenhaft aufgebaut ist. Die selbstentwickelten Teile planen wir über Open-Code zur Verfügung zu stellen, sobald wir dafür ein Konzept entwickelt haben.

Betrieb und Support

Wie wird MODUL-F gehostet?

MODUL-F wird als Software as a Service (SaaS) bereitgestellt. Zentral gehostet wird die Software derzeit von unserem IT-Dienstleister Dataport, in dessen Rechenzentrum die Betriebsumgebung liegt. Darüber hinaus befinden wir uns aktuell im Austausch mit dem Projekt Deutsche Verwaltungscloud, um MODUL-F perspektivisch über diese Cloud-Infrastruktur als Service anzubieten. Ein On-Premise-Betrieb im eigenen Rechenzentrum ist zunächst nicht vorgesehen. Diese Option wird zu einem späteren Zeitpunkt im Projekt noch einmal genauer beleuchtet.

Über welche Netze ist die Anbindung von MODUL-F möglich?

Um MODUL-F als SaaS nutzen zu können, ist es für interessierte Verwaltungen technisch erforderlich, Zugang zu den Netzen des Bundes (NdB) oder zum Bund-Länder-Kommunen-Verbindungsnetz (NdB-VN) zu haben. Diese technische Anforderung betrifft auch Drittsysteme wie externe Schnittstellen, beispielsweise E-Aktensysteme. Sind die (aus Sicht von MODUL-F) externen Komponenten auch über die Netze des Bundes erreichbar, ist eine technische Anbindung an bzw. von MODUL-F grundsätzlich möglich.

Ist der Source Code von MODUL-F bereits öffentlich zugänglich?

Nein, die Plattform MODUL-F ist noch in der Entwicklung und aktuell nicht öffentlich zugänglich. Perspektivisch wollen wir den selbstentwickelten Code als Open Source bzw. Open Code zur Verfügung stellen. Die Planungen und die Rahmenbedingungen hierfür werden wir im Jahr 2023 fortführen.

Welcher Support wird für die Nutzung der Plattform angeboten?

Den direkten Support für Endanwenderinnen und Endanwender, welcher sich auf die Erstellung der Fachverfahren bezieht (den sogenannten First-Level-Support), werden wir nicht zentral übernehmen können. Dies betrifft zum Beispiel die Bedienfragen der Oberflächen von MODUL-F, insbesondere wenn diese Fachaspekte der gebauten Anwendung beinhalten. Bei diesen Fragen sind die Fachverfahrens-Designerinnen und -Designer sowie die beauftragten IT-Dienstleister Ihre ersten Kontaktstellen.

Werden Schulungsmaterialien für MODUL-F angeboten?

Ja. In allen Preispaketen von MODUL-F bieten wir kostenlose Selbstlernmaterialien an. Zusätzlich können Schulungen gebucht werden, die speziell auf die Bedürfnisse der verschiedenen Anwenderinnen und Anwender zugeschnitten sind. Der Fokus der Schulungen liegt vor allem auf der Bedienung des FV-Editors und die Fachverfahrens-Designerinnen und -Designer werden darin geschult, neue Fachverfahren zusammenzustellen. Das Low-Code-Prinzip ist schnell erfassbar und kann – abhängig von der individuellen Erfahrung – in wenigen Tagen erlernt werden. Perspektivisch soll eine Community aufgebaut werden, in der sich Fachverfahrens-Designerinnen und -Designer gegenseitig unterstützen können.

Erfüllt MODUL-F alle Anforderungen an Barrierefreiheit?

Ja. Barrierefreiheit wurde bei uns von Anfang an mitgedacht. MODUL-F legt großen Wert darauf, die Anwendungsseiten des Fachverfahrens-Editors und des Fachverfahrens-Portals im Einklang mit den Bestimmungen des Behindertengleichstellungsgesetzes des Bundes (BGG) sowie der Barrierefreien-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2016/2102 barrierefrei zugänglich zu machen.

Wir versuchen bereits bei der Entwicklung alle relevanten Vorgaben umzusetzen und testen beispielsweise, ob für Menschen mit Sehbehinderungen alle Komponenten der Anwendung vorlesbar sind und die gewählten Farben und Kontraste die Inhalte für alle gut sichtbar machen. Diese Tests planen wir kontinuierlich entwicklungsbegleitend fortzusetzen, um unsere Lösung stetig zu optimieren. Mehr Informationen zur Barrierefreiheit von MODUL-F finden Sie nach der Anmeldung auf dem EfA-Marktplatz von govdigital in den Anlagen von MODUL-F.

Gibt es ein Datenschutzkonzept für MODUL-F?

Ja, es gibt ein Datenschutzkonzept für die Plattform. Weichen einzelne Fachverfahren von den Datenschutzvorgaben für die Plattform ab, muss für die jeweiligen Fachverfahren eine eigene Betrachtung erstellt und abgestimmt werden.