Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) präsentiert wichtige Fortschritte im Bereich der Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen. Besonders während der letzten zwei Pandemiejahre wurde die Bedeutung von einfach zugänglichen, schnellen und sicheren Verwaltungslösungen deutlich. Wie wichtig die Digitalisierung dabei ist, zeigt sich aktuell im Umgang mit ukrainischen Geflüchteten.
Infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine musste Deutschland Anfang März 2022 mit etwa 15.000 ankommenden ukrainischen Geflüchteten pro Tag auf ein dynamisches Ankunftsgeschehen reagieren. Das BMI hat das Hilfe-Portal nach nur zehn Tagen aufgebaut, um eine zentrale, sichere und vertrauenswürdige digitale Anlaufstelle für ukrainische Geflüchtete bereitzustellen. Mittlerweile enthält das Portal Informationsangebote zu zehn Themenfeldern – darunter finden sich unter anderem Themen wie "Einreise, Aufenthalt und Rückkehr", "Unterkunft" und "Gesundheitsversorgung" – sowie Zugänge zu vier zentralen Verwaltungsleistungen: Onlinedienst "Elektronische Aufenthaltserlaubnis", Online-Beantragung von Integrationskursen, Online-Ausweisverfahren mit der "AusweisApp2" sowie zur digitalen Antragsstrecke zur Beantragung von Arbeitslosengeld II (ALG II). Die Informationen sind mehrsprachig auf Ukrainisch, Russisch, Englisch sowie Deutsch verfügbar. Um den Zugang zu Informationen und Hilfsangeboten zu gewährleisten und das Portal vor Hackerangriffen zu schützen, wird "Germany4Ukraine" technisch nach den hohen IT-Sicherheitsstandards der Bundesregierung betrieben.
Kontinuierlicher Einbezug von Feedback der Nutzenden
Bei der Entwicklung von "Germany4Ukraine" stand stets die Gewährleistung einer hohen Nutzerfreundlichkeit im Vordergrund. Unter anderem im Rahmen eines Digitalisierungslabors, das im April 2022 stattfand und auch von Bundesinnenministerin Nancy Faeser sowie Dr. Markus Richter, Bundes-CIO und Staatssekretär im BMI, besucht wurde, konnte durch die Einbeziehung von ukrainischen Geflüchteten direktes Feedback von Nutzenden erhoben und das Portal gemeinschaftlich optimiert werden. Durch den engen Austausch mit den Geflüchteten wurde sichergestellt, dass das Portal die wichtigsten Informationen und Hilfsangebote für ukrainische Geflüchtete liefert und die Informationen nutzerfreundlich zur Verfügung stellt.
Zentrales, sicheres und vertrauenswürdiges Hilfe-Portal
Staatssekretär Dr. Markus Richter: "Wir möchten allen Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine eine zentrale, sichere und digitale Anlaufstelle in Deutschland bieten. Das BMI übernimmt hierbei eine koordinierende Rolle und es freut mich sehr, dass wir im Verbund aus staatlichen Stellen, zivilgesellschaftlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren ein Angebot der Bundesregierung für Geflüchtete aus der Ukraine bereitstellen können, das basierend auf Nutzerfeedback fortlaufend weiterentwickelt und optimiert wird."
Um die Reichweite von "Germany4Ukraine" zu erhöhen und einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu sichern, steht neben dem Web-Angebot eine mobile Applikation in den App Stores (Android und iOS) zum Download bereit. Aktuell, Stand Dezember 2022, verzeichnet das Hilfe-Portal mehr als eine Million Zugriffe auf die Internetseite und etwa 70.000 App-Downloads. Eine regelmäßige Schaltung von Push-Nachrichten über die App ermöglicht die direkte Ansprache der Geflüchteten und eine Kamerafunktion erleichtert zum Beispiel das Scannen von QR-Codes und die Authentifizierung bei der Leistungsbeantragung.
Wie die Plattform funktioniert, welche Partner das Angebot der Bundesregierung für Geflüchtete aus der Ukraine umfassend unterstützen und was für eine wichtige Rolle die Cyber-Security bei der Umsetzung des Hilfe-Portals spielt, hatte auch Herr Staatssekretär Dr. Markus Richter zum Start von "Germany4Ukraine" in der 35. Folge der Podcast-Reihe der Bundesregierung "Aus Regierungskreisen" thematisiert.
Übergabe der Projektverantwortung
"Germany4Ukraine" wurde als gemeinsames Produkt aller Ministerien, nachgeordneter Behörden und durch das BMI bestätigter Hilfsorganisationen entwickelt. Orientiert an den Bedürfnissen der Geflüchteten, arbeitete das BMI kontinuierlich an der Optimierung bestehender sowie der Ergänzung zusätzlicher Informationen und Services im Hilfe-Portal. Initial von der Abteilung "Digitale Verwaltung" entwickelt, wurde der Betrieb von "Germany4Ukraine" seit 1. November 2022 von der Abteilung M des BMI in der Fachaufsicht mit operativer Unterstützung durch Vertreterinnen und Vertreter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) übernommen. Auch die Weiterführung schließt eine fortlaufende Aktualisierung beziehungsweise einen zusätzlichen Ausbau von Portalinhalten und -dienstleistungen mit ein.