Das war der 28. Ministerialkongress "Next Generation Government"
Meldung Einer für Alle 15.09.2023
Beim 28. Ministerialkongress in Berlin war auch das BMI vertreten. Neben einigen Workshops und Podiumsdiskussionen zum Veranstaltungsmotto "Next Generation Government" holte sich GovLabDE den 3. Platz beim eGovernment-Wettbewerb.
Unter dem Motto "Next Generation Government" fand vom 13. – 14. September 2023 zum 28. Mal der Ministerialkongress in der Alten Münze in Berlin statt. Im historischen ehemaligen Münzprägewerk in Berlin Mitte kamen über 400 Fachbesuchende aus mehr als 140 Behörden und öffentlichen Einrichtungen zusammen, um sich gemeinsam über aktuelle und zukünftige Chancen und Herausforderungen rund um das Thema Government der Zukunft auszutauschen. Krönender Abschluss der Veranstaltung war die Preisverleihung des eGovernment-Wettbewerbs.
Das BMI zu Gast auf dem Ministerialkongress 2023
Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) war mit verschiedenen Beiträgen auf dem Kongress vertreten. Dr. Markus Richter, Staatssekretär im BMI und Bundes-CIO, eröffnete mit einer Keynote zum Thema "Digitalisierung: Wechsel auf die Überholspur – was braucht es dazu?" und legte dar, welche Themen im Kabinett aktuell besprochen werden, darunter z. B. der Wandel von einer temporären Konjunkturmittelvergabe für Modernisierungs- und Digitalisierungsprojekte hin zu einer dauerhaften Regelstruktur. Auch müsse im Föderalismus noch effektiver zusammengearbeitet werden, um die Daueraufgabe Digitalisierung effizient voranzubringen. Markus Richter betonte "Wir lassen niemanden allein und mich macht es stolz, all die Teams zu sehen, die mit viel Engagement die Herausforderungen angehen und schon viel erreicht haben."
Deutschland habe außerdem mehrfach gezeigt, was es heißt, auf der Überholspur zu fahren, beispielweise mit der zügigen Bereitstellung des Politikaward 2023: Germany4Ukraine als "gesellschaftliche Kampagne des Jahres" ausgezeichnet -Hilfe-Portals für Geflüchtete aus der Ukraine. Weiterhin werde man aber einen langen Atem brauchen. Anschließend diskutierte er in der CIO-Runde der Länder gemeinsam mit Staatssekretärin Martina Klement, CDO des Landes Berlin, und Christian Pfromm, CDO der Freien und Hansestadt Hamburg, über die digitale Zukunft der Verwaltung.
Am Nachmittag des ersten Kongresstages sprach Luise Kranich, Referatsleiterin "Rahmenarchitektur, Standardisierung für Plattformsysteme und für Digitale Services" im BMI im Themenblock "Digitalisierung der Verwaltung: Wie Plattformsysteme das Next-Generation-Government unterstützen" über die OZG-Rahmenarchitektur und die Grundlagen eines Plattform-Ökosystems. Diese richte sich an drei zentralen Kernwerte aus: Effizienz durch eine modulare Rahmenarchitektur mit wiederverwendbaren Basiskomponenten, Vertrauenswürdigkeit durch verbindliche Standards und Digitale Souveränität durch offene und klar definierte Schnittstellen. Mittels Mentimeter wurde das Publikum eingeladen, Meinungen und Erfahrungen zum Thema zu teilen.
Außerdem diskutierte Luise Kranich in einer Podiumsdiskussion zusammen mit Michael Diepold, AKDB, Prof. Dr. Moreen Heine, Universität zu Lübeck, Martin Jedrzejowski, FITKO, Katja Kümmel, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW) und Dr. Philipp Richter, Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg (MIK) zum Thema "EfA und OZG: Herausforderungen, Erfolge, Ausblicke".
In einem weiteren Beitrag des BMI referierte Dr. Janis Kossahl, Maßnahmenverantwortlicher für E-Beschaffung und Dezentrale Haushalts-IT im BMI zu "Multiprojektmanagement im Rahmen der IT-Konsolidierung Bund".
Am zweiten Kongresstag stand Frau Dany Homilius, Referatsleiterin "Digitale Verwaltungstransformation; Digitalcheck" im BMI auf der Bühne. In einer Podiumsdiskussion widmete sie sich zunächst zusammen mit Herrn Martin Bussick, Chief Digital Officer im Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und Herrn Reiner Gauchel, Leiter des Sachgebiets IT-Koordination im Eisenbahn-Bundesamt (EBA) dem Thema "Erfahrungen in der Ausgestaltung der Daueraufgabe Digitalisierung: Standortbestimmung, Hürden und Lösungsansätze". "Digitalisierungsprojekte sind schon heute keine reinen IT-Projekte"
, so Dany Homilius. "Wir verstehen erfolgreiche Transformation als ganzheitliche Herausforderung und nehmen Strukturen, Prozesse, Kompetenzen und Organisationskulturen gleichermaßen in den Blick."
Außerdem gab sie einen spannenden Workshop dazu, wie wichtig die Befähigung und Gewinnung von Personal in der digitalen Verwaltung ist. Auf besonders großes Interesse ist dabei die seit 10. Mai 2023 gestartete Arbeitgeber-Dachmarke mit dem Motto "Deutschland. Läuft nur mit Dir" gestoßen.
Weitere Highlights des Kongresses
Zu den weiteren Highlights des Kongresses zählten spannende Vorträge und Diskussionen über Künstliche Intelligenz, die Einbindung von Start ups in die weitere Modernisierung der öffentlichen Verwaltung, Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, digitale Bildung und Quantencomputing. Im Rahmen des "Public Sector Young Circle" fanden außerdem Workshops zu vielfältigen Themen wie Chatbots, New Work und Metaverse statt. Das "Young Circle" Format richtete sich dabei besonders an junge Mitarbeitende und aufstrebende Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung. Außerdem wurde das Netzwerk Women@PublicSector ins Leben gerufen, eine Plattform, die Frauen aus der öffentlichen Verwaltung vernetzen und den behördenübergreifenden Wissensaustausch fördern soll.
Preisverleihung des eGovernment Wettbewerbs
Auch in diesem Jahr bildete die Preisverleihung des 22. eGovernment-Wettbewerbs den feierlichen Abschluss des Kongresses. Aus den Einreichungen wurden in fünf Kategorien die Gewinner gekürt: Bestes Projekt zur Umsetzung von OZG- und Register Modernisierung, bestes Projekt zum Einsatz innovativer Technologie und Infrastrukturen, bestes Digitalisierungsprojekt, bestes Projekt zur agilen Transformation der Verwaltung und bestes Projekt "Nachhaltigkeit durch Digitalisierung". Daneben gab es außerdem auch dieses Jahr den Publikumspreis.
GovLabDE, die Plattform für ressortübergreifende, agile und innovative Zusammenarbeit, erhielt den 3. Preis in der Kategorie für das beste Projekt zur Agilen Transformation der Verwaltung.
GovLabDE ist das erste Angebot zur Unterstützung ressortübergreifender Zusammenarbeit auf Bundesebene. Innerhalb von weniger als einem Jahr gelang es dem BMI, die Zusammenarbeitsplattform GovLabDE zu etablieren. Die Plattform ist ein neutrales Angebot für die gesamte Bundesregierung mit agilen Transformationsansatz. Bisher erhalten 17 Vorhaben von 16 unterschiedlichen Ressorts Unterstützung von GovLabDE durch Personalressourcen, Methodenexpertise oder Infrastruktur, wie beispielsweise Workshop-Räume und Kollaborationswerkzeuge. Übergeordnetes Ziel von GovLabDE ist es, ein neues Verständnis für moderne ressortübergreifende Projekt- und Zusammenarbeit der Bundesverwaltung zu etablieren und entsprechende Best-Practices und Kompetenzen auszubauen. Die Auszeichnung der Plattform beim eGovernment-Wettbewerb unterstreicht den innovativen Ansatz von GovLabDE.