Neue Plattform gibt Überblick über Verwaltungsdaten in Deutschland
Meldung digitale Verwaltung 29.07.2021
In welchen Ämtern liegen welche Daten? Bis dato fehlte in Deutschland ein Überblick über Verwaltungsdaten und deren Speicherorte. Das soll sich mit der Verwaltungsdaten-Informationsplattform ändern.
Die neue Verwaltungsdaten-Informationsplattform (VIP) des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist eine Premiere: Sie bietet erstmals einen umfassenden Überblick über Verwaltungsdaten, die deutschen Behörden über Personen und Unternehmen vorliegen. Ab sofort können Interessierte die VIP als Recherchetool nutzen und herausfinden, welche Daten bei welcher deutschen Behörde gespeichert sind. Die Plattform gibt aus Gründen der Datensicherheit und des Datenschutzes nur Metadaten und keine Einzeldaten heraus. Man kann zum Beispiel herausfinden, dass Informationen zum Merkmal "Unternehmensname" bei einem Amt vorliegen, man erhält jedoch keine Informationen über das Unternehmen selbst. Die Wissenschaft, Medien und Unternehmen sowie alle weiteren Interessierten sollen von diesem umfangreichen Recherchetool profitieren.
Mehr Transparenz und bessere Datennutzung
Ziel ist es, mit der Plattform mehr Transparenz über die Datenhaltung deutscher Behörden zu schaffen. Im Sinne der Datenstrategie sowie der Open-Data-Strategie der Bundesregierung trägt die VIP zu einer besseren Datennutzung für eine effizientere und bürgerfreundlichere Verwaltungspraxis bei. So kann die VIP zum Beispiel dazu beitragen, mehrfache Datenhaltung zu identifizieren. Außerdem ist sie für die Umsetzung des "Once-Only-Prinzips" nützlich. Staatssekretär und Bundes-CIO Dr. Markus Richter, der die VIP in seinem "9-Punkte-Plan für ein digitales Deutschland" aufgenommen hatte, begrüßt den Start der Plattform: "Es freut mich, dass die VIP in einer ersten Ausbaustufe bereits der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden kann. Weil uns die VIP einen breiten Überblick über die Datenbestände der Verwaltung gibt, können wir sie im Rahmen der Registermodernisierung und der Umsetzung des Once-Only-Prinzips als Datengrundlage sehr gut verwenden."
Auch dann, wenn neue Datenbedarfe in Politik und Wissenschaft aufkommen, wird sich die VIP als nützlich erweisen, etwa bei der Einführung neuer Gesetze oder bei Erhebungen für eine amtliche Statistik. Mithilfe der Plattform kann geprüft werden, ob die benötigten Daten eventuell schon in den Verwaltungsdatenbeständen vorliegen und sich eine neue Datenerhebung vermeiden lässt.