Einheitliches Unternehmenskonto auf ELSTER-Basis geht an den Start
Meldung Nutzerkonto Bund 01.06.2021
Künftig können Unternehmen bundesweit über das einheitliche digitale Unternehmenskonto mit Behörden kommunizieren.
Gemeinsam mit Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digitales, und Dr. Martin Hagen, Bremens Finanzstaatsrat, gab Dr. Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik, am 1. Juni den Startschuss für das neue bundeseinheitliche Unternehmenskonto, das künftig Unternehmen in ganz Deutschland als zentraler Einstiegspunkt für die Kommunikation mit Behörden dienen soll.
Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach: "Mit dem einheitlichen Unternehmenskonto machen wir einen Quantensprung bei der Kommunikation zwischen Betrieben und Behörden. Gerade für Unternehmen, die durchschnittlich rund 200 Behördenkontakte im Jahr haben, ist eine möglichst einfache Kommunikation ein Riesenvorteil."
Das Konto basiert auf der bayerischen ELSTER-Technologie, die sich in der Steuerverwaltung seit Jahrzehnten bewährt hat. Mit Hilfe ihrer ELSTER-Zertifikate können sich Unternehmen bei Online-Diensten anmelden, Anträge authentifiziert ausfüllen, absenden sowie Bescheide der angebundenen Verwaltungsleistungen über ein zentrales Postfach empfangen.
Staatssekretär Dr. Markus Richter: "Das einheitliche Unternehmenskonto auf ELSTER-Basis trägt der Forderung der Unternehmensverbände nach einem zentralen und damit einfachen Zugang zu digitalen Verwaltungsleistungen Rechnung."
Federführend zuständig für die Entwicklung des einheitlichen Unternehmenskontos sind der Freistaat Bayern und die Hansestadt Bremen. Dabei übernahm das Bayerische Landesamt für Steuern den Aufbau des zentralen Nutzerkontos auf ELSTER-Basis; die Technologie der Funktionspostfächer und der Autorisierung in den Unternehmen wird vom Bremer Senator für Finanzen beigesteuert.
Eingesetzt wird das ELSTER-Verfahren, das in der Steuerverwaltung bereits seit 20 Jahren funktioniert, mittlerweile auch erfolgreich außerhalb der Steuer, zum Beispiel bei den Corona-Hilfen des Bundes. Durch die Nutzung von ELSTER-Zertifikaten genießen Unternehmen eine hohe Flexibilität: bis zu 200 unterschiedliche Zertifikate können beantragt und unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verteilt werden. Auch ermöglicht ELSTER des Weiteren die flexible Anbindung bestehender Lösungen in Bund, Ländern und Kommunen. Vorhandene Infrastrukturen können mit der ELSTER-Identität auf unterschiedliche Weise verknüpft und grundsätzlich weiterverwendet werden. Das Konto kann zudem nicht nur von Unternehmen, sondern auch von anderen Organisationen wie Vereinen oder sogar Behörden genutzt werden. Damit kann mit einer zentralen Lösung ein großes Spektrum an Anwendungsfällen abgedeckt werden.
In der Startphase sind Verwaltungsleistungen der Pilotpartner Bayern, Bremen, Nordrhein-Westfalen und des Bundes angebunden. Als Bundespiloten sind das Umweltbundesamt mit dem Register des nationalen Emissionshandels und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mit seinen Flaggenzertifikaten vertreten. Das Organisationskonto im Nutzerkonto Bund wurde zugunsten des einheitlichen ELSTER-Unternehmenskontos abgeschaltet.
Startschuss für das einheitliche Unternehmenskonto (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: StMD Bayern
Die bewährte ELSTER-Technologie wird nicht nur für das einheitliche Unternehmenskonto verwendet: Auch im Nutzerkonto Bund sind die ELSTER-Zertifikate seit April für Bürgerinnen und Bürger als Identifizierungs- und Authentifizierungsmittel verfügbar. So können gewünschte Verwaltungsleistungen jetzt auch einfach und sicher über das Vertrauensniveau "substantiell" beantragt werden.