Auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel
Namensartikel 10.12.2020
Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup berichtet über die OZG-Umsetzung in der Stadt Karlsruhe und das digitale Bürgerbüro in Corona-Zeiten.
Digitalisierung, Globalisierung und demografischer Wandel sind nicht nur Schlagworte, sondern tatsächliche Entwicklungen, die das gesamte gesellschaftliche Leben bereits heute spürbar beeinflussen. Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, aber auch Organisationen wünschen sich einfache und transparente Abläufe.
Um diesen Erwartungshaltungen gerecht zu werden, bietet die Stadt Karlsruhe als wichtiger IT-Standort die besten Voraussetzungen dafür, eine Vorreiterin und somit ein Motor der Digitalisierung zu sein. Daher war es für uns besonders wertvoll, dass wir als erste Kommune in Baden-Württemberg am 2. April 2019 ein Digitales Bürgerbüro eröffnen konnten. Dies war ein erster wichtiger Schritt, um die Prozessweiterentwicklung im Sinne des OZG-Umsetzungskatalogs bürgerzentriert weiterzuentwickeln.
Durch die Corona-Pandemie war die Stadtverwaltung leider gezwungen, das Digitale Bürgerbüro vorübergehend zu schließen. Auch durch die geänderten Verwaltungsabläufe liegt es im Fokus der Stadt, die digitalen Dienstleistungsangebote auszubauen und für die kundenintensiven Bereiche schnelle und leicht verständliche Lösungen anzubieten, um den gesetzlichen Auftrag erfüllen zu können. Es muss uns gelingen, gemeinschaftlich und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger moderne, digitale Angebote zu entwickeln. Es gilt nutzerfreundliche Oberflächen für die digitalen Prozesse zu schaffen, um so den Einstieg für die Bürgerinnen und Bürger zu erleichtern und den Prozess als solchen attraktiv zu gestalten.
Diese stetige Weiterentwicklung zeigte der Stadtverwaltung auf, dass mit den momentan vorhandenen Geräten im Digitalen Bürgerbüro keine zukunftsfähige technische Ausstattung vorhanden ist. Mit der derzeitigen Ausstattung können viele der neuen Angebote nicht abgebildet werden. Daher hat sich die Stadtverwaltung dazu entschlossen, neue Geräte zu beschaffen und so in ein zukunftsfähiges Digitales Bürgerbüro zu investieren.
Ungeachtet dessen, haben wir in den letzten Wochen auch unser digitales Angebot auf unserer Homepage weiter ausgebaut. Aufgrund fehlender landesweiter Lösungen haben wir hier in einem ersten Schritt auf eigene Lösungen gesetzt – doch dies kann vor dem Hintergrund eines gemeinschaftlichen Lösungsansatzes nicht von Dauer sein. Vielmehr zeigt es auf, dass die Stadt Karlsruhe auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel der digitalen Verwaltung angekommen ist.
Die Seite onlinezugangsgesetz.de veröffentlicht an dieser Stelle regelmäßig Gastbeiträge. Diese geben einen persönlichen Einblick in die Prozesse und Projekte rund um die OZG-Umsetzung. Es handelt sich um die Meinungen und Eindrücke der jeweiligen Akteurinnen und Akteure. Sie entsprechen nicht notwendigerweise der Meinung des BMI.